Spiel ist für das 21. Jahrhundert was Arbeit für das Industriezeitalter war

Gemäss Pat Kan wird Spiel künftig unsere vorherrschende Art sein, um Dinge zu tun, sich Wissen anzueignen und Werte zu schaffen. Spiel? Ist Spiel nicht das Gegenteil von Arbeit? Nein, das ist es nicht. Obwohl wir in einer Welt von vernetzten Individuen und selbstständigen Unternehmern leben werden Organisationen heute weiterhin vorwiegend als hierarchische, befehlsorientierte Systeme geführt. Jedoch haben Organigramme auf Papier dabei in der Regel wenig damit zu tun, wie Unternehmen tatsächlich funktionieren. Mehr erfahren

Mit der Entwicklung weg von der bisherigen seriellen, logischen, regel-basierten und computer-ähnlichen Funktionsweise von Unternehmen, hin zu einer Funktionsweise welche von Parallelität, Ästhetik, Emotionen und kontextuellem Denken dominiert wird, sind wir gefordert die Übereinstimmung unseres mentalen Modells von Arbeit mit der der heutigen Realität zu hinterfragen. Die oft vorgefundene Komplexität bedeutet, dass eine einzige Führungskraft nicht mehr alle Antworten hat. Kollaboration und Co-Kreation sind der Weg um sich die kollektive Intelligenz der vernetzten Individuen zu Nutze zu machen und der Komplexität sowie den organisationalen Veränderungen zu begegnen.

Was hat dies mit Spiel zu tun? Spiel ist essentiell für die Entwicklung der Kinder, denn das Spielerische bietet eine sichere Umgebung mit limitierten Gefahren, welche die Übung und Entwicklung von wichtigen Fähigkeiten ermöglicht, die für unser späteres Leben von zentraler Bedeutung sind. Mit dem Erwachsenwerden passen wir uns jedoch nach und nach an, um kulturellen Normen zu entsprechen, reif zu wirken und vernachlässigen dabei grösstenteils – mindestens im unternehmerischen Umfeld – unsere spielerische Haltung. Aufgrund der Konditionierung, welche uns glauben lässt, dass nur harte Arbeit das Erfolgsgeheimnis ist, gehen die Vorteile einer spielerischen Grundhaltung verloren.

Als Menschen sind wir jedoch fürs Spielerische geschaffen und (er-)schaffen durch Spiel. In einem spielerischen Zustand fühlen wir uns von unserer Aktivität vollkommen absorbiert, sind fokussiert und erleben ein Gefühl der Freude (dieser Zustand wird oft auch als ‚im Flow sein‘ bezeichnet). Dieser Zustand eignet sich besonders gut für logisches Denken, erkenntnisreiche Problemlösung sowie kreative Arbeit.

Indem wir das Spielerische zurück in den unternehmerischen Kontext bringen, können wir uns die sichere Umgebung des Spiels zu nutzen machen, um kreative Denkprozesse für die Schaffung und Prüfung von Lösungen für komplexe Herausforderungen zu verifizieren.

Damit dieser Prozess der Co-Kreation ertragreich verläuft, müssen die Voraussetzungen für alle am Prozess beteiligten Personen gleich sein. ‚Gleiche Voraussetzungen‘ ist eines der zentralen Konzepte bei Lego® Serious Play®, welches sich die Unterschiede der Teilnehmer zu nutzen macht aber dennoch sicherstellt, dass jeder Beteiligte seinen Beitrag leisten kann.

 

Dieser News-Artikel basiert auf meinen eigenen Erfahrungen in der Anwendung von Lego® Serious Play® sowie auf den Erkenntnissen aus play von Stuart Brown sowie Build to Lead von Donna Denio & Dieter Reuther.